Daten zur Geschichte von Steinakirchen am Forst.

Der hl. Wolfgang und die Wiederbesiedelung Steinakirchens

Steinakirchen ist ein uraltes Siedlungsgebiet. Vor 3000 Jahren lebten Kelten im Erlauftal. Diese wurden um Christi Geburt von den Römern ver­drängt. 500 Jahre gehörte das Gebiet zur römischen Provinz Noricum. Nach dem Ende der Römerherrschaft begann eine unruhige Zeit, die Völkerwanderung. Einige Jahrhunderte lang kam es zwischen Stämmen aus dem Osten und dem Westen immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen um das westliche Niederösterreich.
Um vor Angriffen sicherer zu sein, zogen sich viele Menschen ins Gebirge zurück. Vorübergehend verödete und verwilderte dieses Gebiet. Kaiser Otto II. (Sohn von Otto dem Großen) schenkte das Land an der Großen und Kleinen Erlauf dem Bischof Wolfgang von Regensburg, Die unten abgebildete Urkunde aus dem Jahre 979 beweist diese Schenkung.  Die Wörter „Wolfgang" (Uuolfkangus), „Steinakirchen" (Steininachiricha) und „Wieselburg" (Zuisila) sind darin zu erkennen. Dieser Urkunde ist Folgendes zu entnehmen:


  1. Der Name „Steininachiricha".
  2. Aus diesem Namen kann man schließen, daß es 979 bereits eine stei­nerne Kirche in diesem Ort gegeben hat. Das war zu dieser Zeit eine Selten­heit, weil fast alle Kirchen aus Holz gebaut waren.
  3. Es wird geschrieben, dass der Ort lange Zeit verödet und verlassen war, das Gebiet dürfte aber schon einmal besiedelt gewesen sein. Es wird nämlich von einer „Wiederbesiedlung" durch Bischof Wolfgang von Regensburg geschrieben. Die neuen Siedler kamen aus Bayern.
  4. Da die Gegend immer noch durch Angriffe aus dem Osten gefährdet war, ersuchte Bischof Wolfgang um Erlaubnis, an einem bestimmten Platz zwischen der Großen und der Kleinen Erlauf eine Burg errichten zu dürfen. Dieser Platz wird „Zuisila" genannt (Zwiesel-Wieselburg). Es entstand dort eine Fluchtburg, in die Leute aus der Umgebung flüchten konnten, wenn Gefahr drohte.


Zur Erinnerung an die Urkundenübergabe ist auf dem Rathaus in Stei­nakirchen ein Wandbild (Sgraffito) zu sehen. Es zeigt Bischof Wolfgang von Regensburg (er hält den Plan der Kirche in seinen Händen) im Gespräch mit Kaiser Otto II. „Anno 979 wurde Steininachiricha (Steinakirchen) im Auftrag des Kaisers Otto II. und Bischofs Wolfgang von Regensburg durch Benediktinermönche wiederbesiedelt", besagt die Inschrift,

Die neuen Siedler mussten Wälder roden, Sümpfe entwässern, Häuser und Ställe bauen, Gärten, Felder und Weideland anlegen. Mönche halfen den Siedlern beim Urbarmachen, lehrten sie Kranke pflegen und unterrichteten sie in der christlichen Religion.


Besonders zu leiden hatte die Bevölkerung des Kleinen Erlauftales unter den einfallenden Türkenhorden in den Jahren 1532 und 1683: Felder wurden verwüstet, Häuser in Brand gesteckt und Menschen verschleppt.

Auch die Pest suchte unser Gebiet um 1700 einige Male heim, „Pestkapellen“ erinnern noch daran.

Im Juni 1866 brannte ein Großteil des Marktes ab, auch die Kirche war dabei arg in Mitleidenschaft gezogen worden.

Um die Armut vor allem der bäuerlichen Bevölkerung zu lindern, wurde auf Betreiben von Dechant Geppel im Jahre 1896 eine „Sparkasse“ mit Sitz im Pfarrhof gegründet.

Wirtschaftliche Errungenschaften während der Zwischenkriegszeit gehen ebenfalls auf die Initiativen eines Geistlichen, nämlich Herrn Dechant Trimmel zurück:
Gründung der Landwirtschaftlichen Genossenschaft (Lagerhaus), Bau und Eröffnung der Bahn durch das Kleine Erlauftal, Errichtung einer Hauptschule.

Seit 1971 bilden die ehemals selbstständigen Gemeinden Steinakirchen, Ernegg, Lonitzberg, Außerochsenbach, Zehetgrub die Marktgemeinde Steinakirchen.


Quelle: Heimatlesebuch für den Bezirk Scheibbs


Weiter zur Pfarrchronik sowie zu Wikipedia

http://pfarre.kirche.at/steinakirchen/content/pfarrgeschichte

https://de.wikipedia.org/wiki/Steinakirchen_am_Forst